- „Hilft-Mit!“ engagiert sich saarlandweit für ukrainische Flüchtlinge.
Aufgrund des anhaltenden Krieges und der humanitären Situation in der Ukraine hat „Hilf-Mit!“ gemeinsam mit seinen Partnern, den Lions aus Saarbrücken und Heusweiler und dem Wirtschaftsclub Saar-Pfalz-Moselle beschlossen, Projekte mit entsprechendem Bezug zu unterstützen.
Um möglichst zeitnah bei der Umsetzung von Projekten helfen zu können, steht ausschließlich die digitale Bewerbung zur Verfügung.
Die Bewerbung zur Projektförderung finden Sie unter diesem Link. - Eine Erfolgsgeschichte mit Herz
Der Wohltätigkeitsverein „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung unterstützt die Lebenshilfe Saarland in ihrem Engagement für behinderte Menschen.
VON HEIKE JUNGMANN
Das ist Lebensfreude pur: SZ-Maskottchen „Klecks Klever“ ist immer ein Star beim Fest der Begegnung der Lebenshilfe in Oberthal.
Die Saarbrücker Zeitung ist nicht nur hier mit ihrer „Hilf-Mit!“ Aktion Partner der Lebenshilfe.
FOTO: B & KNEUNKIRCHEN Sie ist eine echte Erfolgsgeschichte mit Herz – die Geschichte des Verbands der Lebenshilfe im Saarland. Im Jahr 1966 von engagierten Menschen und betroffenen Eltern in Saarbrücken gegründet, sind der Verband und seine Aktivitäten aus dem gesellschaftlichen und sozialen Leben des Saarlandes nicht mehr wegzudenken. „Es wäre eine Katastrophe, wenn es die Lebenshilfe im Saarland nicht mehr gäbe“, bringt es der Vorsitzende des
Landesverbands, Bernhard Müller, auf den Punkt. „Menschenrechte zu sichern, Teilhabe aller Menschen mit Beeinträchtigung zu verwirklichen und Zusammenleben zu gestalten“: Das ist die Maxime der Lebenshilfe im Saarland. „Für die schwachen Menschen da zu sein“, war auch für Bernhard Müller Motivation, sich in der Lebenshilfe einzubringen. Der heute 73-Jährige engagiert sich seit 35 Jahren ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen, hat aktuell neben der Aufgabe als Landesvorsitzender auch noch den Vorsitz bei der Lebenshilfe Sankt Wendel inne. „Wir sind eine ganz bunte Truppe von Menschen“, erzählt Müller im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Mit deren gemeinnützigem Verein „Hilf-Mit!“ ist die Lebenshilfe seit vielen Jahren in besonderer Weise verbunden. Eines der beliebtesten Feste weit und breit, mithin das größte gemeinsame Fest von Menschen mit und ohne Behinderung im Saarland, veranstalten die Lebenshilfe und „Hilf-Mit!“ seit Jahren gemeinsam: das Fest der Begegnung in Oberthal. Eine „ganz tolle Sache“, wie nicht nur Bernhard Müller findet. Leider pausiere dieses Fest wie viele andere Festivitäten auch seit Beginn der Corona-Pandemie.Jede Lebenshilfe organisiere normalerweise zudem ihr eigenes Fest vor Ort in ihrer Gemeinde, um die Begegnung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in lockerer Atmosphäre zu ermöglichen. Doch die Unterstützung des Vereins „Hilf-Mit!“ beschränkt sich nicht nur auf die Zusammenarbeit
beim Fest der Begegnung. Vielmehr hat der gemeinnützige Verein sich entschieden, vier Jahre lang die Lebenshilfe mit je 30 000 Euro zu fördern. Mit den ersten Geldern können nun neun verschiedene, neue Projekte der Lebenshilfe verwirklicht werden. „Die finanziellen Mittel werden nicht in den laufenden Betrieb gesteckt“, betont der Vorsitzende ausdrücklich. Es müssen zusätzliche Projekte sein, die die Kreativität und Selbstständigkeit der Menschen fördern. Ob das nun der Bau einer Grillhütte oder eines Spielplatzes ist oder der Pekip-Kurs, in dem Eltern im ersten Lebensjahr ihres Babys mit Spiel und Bewegungsanregungen dessen Entwicklung fördern. Ursprünglich beginnen sollte die Förderung von „Hilf-Mit!“ im Jahr 2020. Wegen der Corona-Pandemie mussten einige Projekte im vergangenen Jahr auf Eis gelegt werden und können erst jetzt realisiert werden. So verschiebt sich der Förderzeitraum ein wenig.
Der Ideen gibt es viele in den regionalen Stützpunkten des Landesverbandes der Lebenshilfe Saarland. In diesem sind übrigens insgesamt 20 Organisationen vertreten, davonneun Orts- und Kreisvereinigungen, eine Stiftung und zehn Einrichtungen wie die Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit, das Centrum für
Freizeit und Kommunikation der Lebenshilfe oder das Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe in Spiesen-Elversberg.
Zum letzten Zähltag Ende Dezember 2020 waren 3401 Saarländerinnen und Saarländer Mitglieder bei der Lebenshilfe. Um die 2500 Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten unter anderem in den Werkstätten. „Das Arbeitsfeld ist sehr breit gefächert“, erklärt Bernhard Müller. Sowohl in der Behindertenarbeit mit Wohngruppen, Tagesbetreuung oder ambulanter Unterstützung für Familien. Als auch in verschiedenen Gemeinwesenprojekten, zum Beispiel in Freisen. Insgesamt werden etwa 15 000 Menschen im Saarland von der Lebenshilfe betreut. Wenn man bedenkt, dass der Verband bei seiner Gründung vor 55 Jahren bei null angefangen hat, dann sei dies, so Müller, eine „tolle Entwicklung.“ Erwähnenswert auch: Die Lebenshilfe Landesverband Saarland ist Trägerin der privaten Fachschule für Heilerziehungspflege und bietet Seminare und berufliche Fortbildungen an. Die Ausbildung findet an der Fachschule in Neunkirchen (Bliespromenade) statt, wo auch der Landesverband seine Verwaltung hat. Die Praxisphasen erfolgen bei den Kooperationspartnern, den Lebenshilfen im Saarland und der Reha GmbH. Sobald es die Corona-Pandemie zulässt, werden alle geplanten Projekte, die durch „Hilf-Mit!“ gefördert werden, realisiert. Darauf freut sich nicht nur Bernhard Müller. - INTERVIEW ZU„HILF-MIT!“ – „An unserer Aufgabe gibt es nichts zu rütteln.”
Der SZ-Wohltätigkeitsverein hilft Saarländern und ihren Familien, die unverschuldet in Not geraten sind.
Eva Scherer, Klaus Schönwälder und Christian Erhorn (von links) engagieren sich mit weiteren Vorstandsmitgliedern für den SZ-Wohltätigkeitsverein „Hilf-Mit!“ und freuen sich über die Unterstützung der Saarländer. Jede Spende kommt zu 100 Prozent bei den Bedürftigen an.
Foto: Oliver DietzeVor einem Jahr verhinderte Corona die Feierlichkeiten zum 25. Geburtstag des SZ-Wohltätigkeitsvereines „Hilf-Mit!“. Schade, denn gern hätte der Verein der Saarbrücker Zeitung die Nähe zu den ihm seit vielen Jahren treu gebliebenen Spendern gesucht, den Anlass genutzt, um das Hilfsprojekt in den Fokus der Saarländer zu rücken und darüber hinaus auch einen höheren Bekanntheitsgrad bei den Jüngeren zu erzielen. Die Aufgabe des Vereines ist mindestens so wichtig wie vor 25 Jahren: Mit der Pandemie wurde die Not besonders in der einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppe größer, da tut Hilfe auch weiterhin not. Wie ist die aktuelle Lage? Der kaufmännische Geschäftsführer der SZ, Christian Erhorn, der als Vorsitzender den Verein führt, beantwortet die
wichtigsten Fragen rund um „Hilf-Mit!“ gemeinsam mit Eva Scherer, Leiterin des Tagesgeschäfts, und Klaus Schönwälder, Schatzmeister des Vereines.Können Sie kurz zusammenfassen, wie es zu der Vereinsgründung kam und was das Vereinsziel ist?
CHRISTIAN ERHORN Seinen Ursprung hat der Verein in der Aktion „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung. Die Aktion wurde 1973 ins Leben gerufen und war damals eine reine Weihnachtsaktion. 1995 gab es eine organisatorische Veränderung. „Hilf-Mit!“ wurde unter anderem zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und
deren Überprüfungsmöglichkeiten in einen eingetragenen Verein umgewandelt. Seitdem ist der gemeinnützige Verein „Hilf-Mit Saarbrücker Zeitung“ Träger der Aktion. Dieser bleibt der Tradition und den Richtlinien der Aktion „Hilf-Mit!“ selbstverständlich treu und baut diese aus. Die Saarbrücker Zeitung übernimmt sämtliche Aufwendungen und stellt damit sicher, dass alle Spenden zu 100 Prozent den Notbedürftigen zugutekommen. Unsere wichtigste Funktion ist das schnelle und gezielte Helfen und Unterstützen von in Not geratenen saarländischen Mitbürgern und hier häufig auch von deren Familien und Kindern. Gerade diese geraten immer unschuldig in solche Situationen und bedürfen vermehrter Aufmerksamkeit.Vor einem Jahr hatte der Verein „Hilf-Mit!“ sein 25. Jubiläum, welches wegen Covid nicht gefeiert werden konnte. Sie hatten damals in einem Interview in der SZ über die aktuelle Situation von „Hilf-Mit!“ und der bedürftigen Menschen berichtet. Wie war die Reaktion darauf?
KLAUS SCHÖNWÄLDER Auf das Interview folgten weitere Berichte in der SZ, in denen beschrieben wurde, wie „Hilf-Mit!“ in konkreten Notsituationen geholfen hat und welche Projekte von Wohlfahrtsverbänden durch „Hilf-Mit!“ finanziell unterstützt wurden. Dies hat viele Leser und Leserinnen dazu bewegt, zu spenden. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das Spendenaufkommen in den Monaten November und Dezember 2020 deutlich.
ERHORN Die Reaktionen waren in Teilen überwältigend. Ich wurde, auch weil mich die Menschen vom Foto aus der Zeitung wiedererkannten, häufig angesprochen. Auch aus meinem privaten Umfeld, das hätte ich nicht erwartet. Die Leser und Interessierten haben, wie wir ja auch, gelernt, wie massiv Corona gerade bei Familien in prekären Situationen durch Wegfall des Mini-Jobs beziehungsweise von Zeitarbeitsverträgen zugeschlagen hat. Mit einem
Mal war der Zuverdienst, welcher für die Kinder dringendst gebraucht wurde, einfach weg. Und damit auch Hoffnung und Perspektive. Gerade die Menschen, die in einfachsten Arbeitsumfeldern tätig sind, haben zuerst ihren Job verloren. Ohne die Chance auf Abfindungen oder Kurzarbeitergeld. Das war sehr heftig
und wird es, wenn ich mir die aktuellen Infektionszahlen ansehe, vielleicht auch wieder werden. Ich hoffe es nicht.Corona hat im aktuellen Jahr zu einer Beeinträchtigung der Spendenaktivitäten geführt. Wie war denn die Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten?
SCHÖNWÄLDER Das höchste Aufkommen an Spenden verzeichnet „Hilf Mit!“ in der Weihnachtszeit und in den Wochen davor. In den Monaten November und Dezember 2020 wurden rund 80 Prozent des gesamten Spendenvolumens 2020 vereinnahmt. Im laufenden Jahr sind die Spendeneingänge stark
zurückgegangen. Bis Ende September 2021 haben sich die Zuflüsse aus Spenden im Vergleich zum Vorjahr in etwa halbiert.
ERHORN Das ist in der Tat besorgniserregend. Wir leben auch von vielen privaten Veranstaltungen, Spendensammlungen im Kollegenumfeld, Spenden von Unternehmen. Corona hat dies größtenteils zum Erliegen gebracht. Aber das betrifft nicht nur uns, sondern auch viele andere Organisationen. Nun haben wir ein kleines Polster, sind jedoch mehrjährige Verpflichtungen gegenüber Organisationen und Vereinen eingegangen, um diese substanziell zu unterstützen. Denn nur wenn Planungssicherheit besteht, kann wirklich etwas bewegt werden. Unsere Sorge gilt jetzt den Familien und Einzelschicksalen. Dort wollen wir eigentlich nicht sparen, denn hier ist die Not ja eher größer geworden. Außerdem müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass die hohen Preissteigerungen und die generelle Inflation diesen Familien viel mehr Sorgen bereitet als uns. Und auch wir staunen schon angesichts der hohen Spritpreise und fragen uns, wo das hingeht. Wir müssen uns also was einfallen lassen, was wir auch gerne tun. Das ersetzt aber leider keinen stabilen Spendeneingang.Sie hatten schon damals im November 2020, Corona war uns gerade mal acht Monate bekannt, darüber berichtet, dass immer mehr Familien in mehrfachem Hinblick davon betroffen sind. Warum?
EVA SCHERER Wie bereits erwähnt, fielen in großem Umfang Minijobs weg, und ebenso wurde von Unternehmen in großem Umfang mit dem Instrument der Kurzarbeit gearbeitet, um Arbeitsplätze zu erhalten. Beides hatte letztendlich zur Konsequenz, dass die Betroffenen mit weniger Geld dastanden. Als im ersten und zweiten Lockdown Hamsterkäufe einsetzten, stieg die Panik bei Menschen mit niedrigem Einkommen, was ihre Versorgungssituation anging. Dazu fielen Pandemie-bedingt zusätzliche Kosten an, zum Beispiel für den Kauf von Hygieneartikeln oder auch für die Anschaffung einer notwendigen Ausrüstung für Homeschooling. Oben drauf die psychische Belastung. Kitas, Kindergärten, Schulen, Spielplätze geschlossen, ein eigener Garten meist nicht vorhanden. Viele
Treffen schlichtweg untersagt. Das Arbeitsverhältnis der Eltern gekündigt oder in Schwebe, Home-Office, den ganzen Tag aufeinanderhocken. Die häusliche Gewalt stieg. Die Angst vor Corona blieb.
Und wie reagierten Sie darauf? Wie gingen und gehen Sie damit um?
SCHERER Dazu einige Beispiele aus der Projektförderung. Im März 2020verteilten wir an Tafeln im gesamten Saarland insgesamt 25 000 Euro.
Dieses Geld sollte dafür verwendet werden, um Lebensmittel zuzukaufen oder Lebensmittelgutscheine anzuschaffen, um bedürftigen Familien damit weiterzuhelfen. Die Tafeln wurden somit finanziell entlastet und konnten eigene Mittel in die Finanzierung, zum Beispiel von studentischen Mitarbeitern wegen
des Ausfalls vieler älterer Ehrenamtlicher, oder in die Organisation alternativer Lebensmittelausgabestellen stecken. Anfang 2021 förderten wir durch Finanzierung mehrerer Tablets ein Projekt der Pflegeschule des Universitätsklinikums des Saarlandes. Die Pflegeschüler hatten sich im Projekt „Digitalisierung
in der Pflege“ zum Ziel gesetzt, Kindern, die wegen Corona in der Klinik keinen Besuch erhalten durften, durch die Nutzung von Tablets die Möglichkeit zu geben, sich per Scan eines QR-Codes zum Beispiel Geschichten, auch mehrsprachig, vorlesen zu lassen, Malvorlagen zu bearbeiten und vieles mehr. Im
Sommer beteiligten wir uns an der Finanzierung einer Familienfreizeit auf der Insel Ameland, initiiert von einem karitativen Träger.
ERHORN Das sind gute Beispiele, wie wir gezielt helfen können. Letztendlich müssen wir vermehrt auf die Anträge von Familien und Einzelpersonen achten, die durch Corona völlig unverschuldet in die Bredouille gekommen sind.Wie haben sich die Härtefälle entwickelt?
SCHERER Die allgemeine Belastung der Familien und auch der in Armut lebenden Einzelpersonen wuchs mit jedem Monat der Pandemie.
Die Kosten für den Lebensunterhalt steigen zudem, das ALG II wurde nur gering angepasst. Es bestehen berechtigte Sorgen, wie das zu stemmen ist. Die Not wird stetig größer.
Wie kann Unterstützung bei „Hilf-Mit!“ beantragt werden?
SCHERER Zur Antragstellung werden verschiedene Unterlagen benötigt, anhand derer der Vorstand
des Vereins entscheidet, wer Unterstützung erhält. Bei Antrag auf Einzelfallunterstützung benötigen wir neben unserem Antragsformular die Empfehlung eines Wohlfahrtsverbands und einen Nachweis über die monatlichen Einkünfte. Besonders hilfreich ist ein persönliches Schreiben, indem die Notlage kurz skizziert wird. Dieser Brief kann ausschlaggebend sein. Alle notwendigen Informationen hierzu gibt es zusammengefasst unter hilfmit.saarbruecker-zeitung.de/
saarlaender-helfen-saarlaendern/hilfsbeduerftige.
Bei Anträgen für Projektförderung ist eine Beschreibung des geplanten Projekts erforderlich sowie ein Finanzierungsplan. In den meisten dieser Fälle können wir nur einen Teilbetrag zuschießen. Fragen beantworten wir gerne unter der Telefonnummer (0681) 5 02 30 25 oder auch per Mail an hilfmit@sz-sb.de.Über die Einzelfall-Hilfe hinaus hat „Hilf-Mit!“ in der jüngsten Vergangenheit institutionelle Förderungen unternommen. Welche?
SCHERER „Hilf-Mit!“ unterstützte caritative Organisationen bei der Realisierung verschiedener Projekte. Einige Beispiele hierfür sind die Förderung der Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose, der Seniorenberatungsstelle Saarbrücken-Eschberg, finanzielle Unterstützung des Fördervereins
Sankt Jakobus Hospiz, des Kinderhospiz- und Palliativteams Saar, der Saarländischen Krebsliga und der Wärmestube Saarbrücken.Und schließlich darf der Ausblick nicht fehlen: Wie wird es mit „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung weitergehen? Vergangenes Jahr haben Sie berichtet, dass Ihr erklärtes Ziel ist, die Vereinsarbeit in gewohnter Weise vollumfänglich weiterzuführen und viele unverschuldet in Not geratene Saarländer auch weiterhin zu fördern. Hat sich der Ausblick verändert, bleibt die bisherige Linie, gibt es neue Trends und Entwicklungen, die zu Veränderungen führen?
ERHORN An unserer Aufgabe gibt es nichts zu rütteln. Wir müssen Saarländern und deren Familien helfen, die unverschuldet in große Not geraten sind und denen die öffentliche Hand aus vielfältigsten Gründen nicht immer helfen kann. Und um das hier auch klar zu sagen: Die öffentliche Hand unterstützt schon gut und engagiert. Aber es ist eben auch eine Aufgabe, die auf Regeln beruht. Es können nicht einfach Mittel nach Gutdünken verteilt werden. Das kann auch niemand wollen oder verlangen. Aber hier können wir zusammen mit den karitativen Organisationen ansetzen, um im Einzelfall noch zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen und nachzuschärfen. In Kombination hilft das wirklich gut. Das bleibt unsere Aufgabe. Ich würde mir wünschen, dass Betroffene – vor allem von Altersarmut Betroffene – ihre Scheu verlieren. Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Das Leben ist nicht immer fair und einfach. Im Ergebnis
bleibt unsere Aufgabe unverändert, aber das Thema Nachwuchs und Digitalisierung wird uns umtreiben müssen.
SCHERER Ich sehe das genauso. Unsere Arbeit ist sinn- und wertvoll. Sie wird von unseren Kooperationspartnern geschätzt. Die Menschen, welche wir unterstützen können, sind sehr dankbar. Oftmals schließen wir eine Lücke im System, dort wo die Not am größten ist und die Hoffnung auf Hilfe gering. Deshalb der Appell an Sie, bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, sodass wir unsere Arbeit fortsetzen und dadurch vielen Menschen im Saarland auch weiterhin
zur Seite stehen können. Spenden an unseren gemeinnützigen Verein sind steuerlich absetzbar. Vielen Dank im Voraus für jede auch noch so kleine Spende! Auch kleine Beträge bewirken in Summe viel Gutes. - Ein herzliches Dankeschön an alle Spender
Der Vorsitzende von „Hilf-Mit!“, SZ-Geschäftsführer Christian Erhorn, freut sich über die umfangreiche Unterstützung für den Verein.
Er schreibt: „EIN HERZLICHES DANKESCHÖN an alle Spender und Spenderinnen, die auch in 2020 „Hilf-Mit!“ finanziell tatkräftig unterstützt haben. Gerade in diesem schwierigen Jahr waren unser Verein und alle durch uns unterstützten Familien, Personen, alte Menschen, aber auch karitative Organisationen zur Durchführung ihrer Projekte elementar auf Spenden angewiesen. „Hilf-Mit!“ finanziert sich auch über viele kleine Spenden von unterschiedlichsten Personen. Diese vielen kleinen Spenden sind in Summe ein beachtlicher Betrag, der viel Gutes bewegen kann. Dazu erfährt unser Verein auch wichtige regelmäßige Unterstützung durch Unternehmen aus dem Saarland. So kam übers Jahr eine Spendensumme von mehr als 163. 000 Euro zusammen. Nochmals vielen herzlichen Dank an alle! Mit einer Spende leisten Sie einen wichtigen Spendenbeitrag, was uns sehr hilft. Schon 300 bis 400 Euro helfen einer Familie, um für
die Kinder je nach Jahreszeit passende Kleidung, neue Kinderbetten oder auch wichtige Schulmaterialien anzuschaffen. Mit Ihrer Spende fördern Sie Familien oder Organisationen in relevantem Maße und zaubern betroffenen Menschen ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Dafür möchte sich „Hilf-Mit!“ herzlich bei
Ihnen bedanken. Wir bitten Sie herzlichst, unseren Verein wohlwollend im Blick zu halten und durch Ihre Spende auch zukünftig mitzuhelfen, damit wir auch
weiterhin getreu dem Motto „Saarländer helfen Saarländern“ Gutes tun können. Wir versichern Ihnen, dass Ihre Spende zu 100 Prozent zur Unterstützung verwendet wird.“ - Große Dankbarkeit gegenüber „Hilf-Mit!“
Menschen mit und ohne Behinderung haben Spaß beim Fest der Begegnung. Zusammen mit dem SZ-Maskottchen “Klecks Klever” machen sie eine Polonaise – ohne Abstand.
Das Bild entstand nämlich vor Corona im Jahr 2018. Foto. BONENBERGERAuf dieser Seite über den „Hilf-Mit!“-Verein geht es um Einrichtungen und Vereinigungen, die die Hilfsaktion gleichsam institutionell unterstützt und unterstützt hat. Das Fest der Begegnung, das größte gemeinsame Fest von behinderten und nicht behinderten Menschen, ging im vergangenen Jahr zum 20. Mal über die Bühne. Hunderte von Zuschauern erlebten in der Bliestalhalle in Oberthal einen bewegten und bewegenden Nachmittag. Beim Fest der Begegnung arbeiten seit mehr als 20 Jahren der Landkreis St. Wendel, der Landesverband der Lebenshilfe und der SZ-Wohltätigkeitsverein „Hilf-Mit!“ zusammen.
Ob Tanz-, Musik- oder Gesangsvorführungen, Bastelangebote, Bilder-Ausstellungen: Kreativität und Vielfalt sind Markenzeichen dieses Festes, bei dem die behinderten Menschen das Programm selbst gestalten.
Aus dieser langjährigen und engen Zusammenarbeit ist bei „Hilf-Mit!“ der Gedanke gewachsen, die Lebenshilfe im Saarland mit dem aktuellen, mehrjährigen Großprojekt zu unterstützen. Die Kreis- und Ortsverbände haben dafür eine ganze Reihe kreativer Vorhaben vorbereitet. Die aber wegen der Corona-Pandemie noch nicht starten konnten. „Vieles ist in Vorbereitung“, unterstreicht der stellvertretende Landesvorsitzende der Lebenshilfe, Hermann Scharf, im SZ-Gespräch. Sobald die Pandemie es zulasse, werde man die Projekte starten.
„Wir sagen ein ganz großes Wort des Dankes an Hilf-Mit!“, unterstreicht Scharf. Die finanzielle Unterstützung erlaube der Lebenshilfe, einiges zusätzlich für die ihr anvertrauten Menschen mit Handicap zu verwirklichen. Sobald es losgehen kann, wird auch die SZ über die verschiedenen Aktivitäten berichten.
Scharf geht aber auch auf das Fest der Begegnung ein: „Unsere Behinderten waren traurig, dass wegen Corona in diesem Jahr das Fest ausfallen musste.“ Für viele sei es nämlich ein Höhepunkt im Jahresverlauf, können sie doch auf der Bühne zeigen, was sie einstudiert haben. Zudem sei diese Veranstaltung ein gutes Beispiel für gelebte Inklusion, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort und Besuchern aus der Region. Scharf: „Wir freuen uns aber schon riesig auf das Fest im kommenden Jahr.“
Wichtige Unterstützung zum „absolut perfekten Zeitpunkt“
Über die Unterstützung von Hilf-Mit! sind wir bis heute sehr froh“, sagt Frank Kettner, Direktor des Caritasverbandes Saar-Hochwald. Der Caritasverband unterhält die Tafeln in Dillingen, Lebach, Saarlouis und Wadern. „Gerade am Anfang der Pandemie war die Not sehr groß. Vieles war noch unklar. Hinzu kamen die vielen Hamsterkäufe, die es uns sehr schwer machten, überhaupt an Lebensmittel heranzukommen“,
erinnert sich Kettner – und fügt an: „Es war gerade am Anfang der Corona-Pandemie eine sehr schwere Zeit.“Und „dass dann, ganz plötzlich, Hilf-Mit! auf uns zukam, war für uns nicht nur sehr überraschend, sondern natürlich auch sehr wichtig und notwendig. Denn dadurch konnten wir direkt helfen und unsere Arbeit erfüllen. Der Zeitpunkt war absolut perfekt“, zeigt sich Kettner „sehr dankbar“.
Insgesamt spendete „Hilf-Mit!“ 25 000 an die saarländischen Tafeln, die in unterschiedlichen Trägerschaften geführt werden. 3300 Euro davon gingen an den Caritasverband Saar-Hochwald – und deckte damit die Kosten für 132 Lebensmittel-Gutscheine in Höhe von je 25 Euro. Gutscheine, die laut Kettner nur zum Kauf von Lebensmitteln und Drogerie-Artikeln verwendet werden dürfen.
„Ohne diese Summe wären wir nicht in der Lage gewesen, diese Gutscheine auszugeben. Am schönsten ist, dass es die Menschen glücklich gemacht hat“, sagt Kettner. Für ihn sei die Aktion der Saarbrücker Zeitung keineswegs selbstverständlich. „Nein. Sie ist ein großes Geschenk, über das wir uns sehr gefreut haben. Es gibt eine überaus große Armut in der Gesellschaft, wir sehen, dass das auch im Saarland so ist. Die Aktion Hilf-Mit! leistet eine sehr wichtige Arbeit, indem sie Dienste und Privateinrichtungen finanziell unterstützt. Das muss man anerkennen“, lobt der Vorsitzende den Verein der Saarbrücker Zeitung, der in dieser Rechtsform seit 25 Jahren besteht.
Spende macht Familien glücklich und sichert Angestellten den Job
Nein, ein Mann der Superlative sei er ganz und gar nicht. Christian Behr. Doch bei der „Hilf-Mit!“-Aktion könne er auf ihn nicht verzichten. „Und das will ich auch nicht.“ Behr, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Saar, findet die Aktion „einfach fantastisch“, sagt er – und richtet das Lob auch an Klaus Ollinger. „Er hat sich darum bemüht, dass wir eine Förderung erhalten“, erinnert sich Behr. Mit Erfolg.
Drei Jahre lang erhielt der Kinderschutzbund Saar jeweils 30 000 Euro über die „Hilf-Mit!“-Aktion – und steckte die Spenden unter anderem in das seit 2005 bestehende Patenschaftprojekt. Eine Herzensaufgabe, mit der Familien in St. Wendel, im Saarpfalz-Kreis sowie in Saarlouis unterstützt werden.
„Die Aktion der SZ hat uns enorm aus der Patsche geholfen und uns Sicherheit gegeben: Ohne das Geld hätten wir in keinem der Landkreise die Patenschaften weiter durchführen können“, ist sich Behr sicher. Doch was wäre dann aus den Familien geworden, die auf das Geld angewiesen sind? „Gut, dass es die Hilf-Mit!-Aktion gibt. Jetzt müssen wir uns darüber keine Gedanken machen“, sagt Behr.
Und es ist nicht die einzig gute Nachricht, die der Geschäftsführer vermelden kann. „Die Spende sicherte auch vielen Mitarbeiterinnen, die in das Projekt involviert sind, den Job. Anders formuliert: Ohne die Aktion hätten wir den Mitarbeitern kündigen müssen. Wir wussten im November nicht, ob wir mit dem Projekt weitermachen können, das war für die Mitarbeiter natürlich eine sehr schlimme Situation. Die Spenden bedeuteten für sie eine große Erleichterung, da sie ihnen die Unsicherheit nahmen“, weiß Behr aus vielen Gesprächen.
„Deshalb bin ich als Vorstandsmitglied froh, dass wegen Hilf-Mit! die Projekte weiterlaufen und die Mitarbeiter ihre Jobs behalten haben. Besser geht’s nicht“. Da ist er wieder, der Superlativ.
Saarländer auf die Arbeit im Kinderhospiz aufmerksam gemacht
Tod und Kinder ist für viele Menschen ein Paradoxon, etwas das einfach nicht zusammenpassen kann. Nein. „Der Tod in der Gesellschaft ist ja weiterhin ein absolutes Tabuthema – gerade, wenn Kinder davon betroffen sind“, sagt Patrick Franz, Leiter Unternehmenskommunikation des Kinderhospiz- und Palliativteams Saar. „Und das merken wir.“
Auch deshalb sei es schwer, auf die so wichtige Arbeit des Kinderhospiz- und Palliativteam Saar hinzuweisen. „Dabei brauchen wir die Aufmerksamkeit der Menschen, sie müssen hingucken, da wir auf Spenden angewiesen sind, da die Krankenkassen nur das medizinische Fachpersonal bezahlen“, sagt Franz. Doch hinter der Hospizarbeit steckte viel mehr als die ärztliche Betreuung und Versorgung. Viel mehr.
„Und genau da kommt Hilf-Mit! der Saarbrücker Zeitung ins Spiel, über das wir beides bekamen. Einerseits die Aufmerksamkeit für unsere Arbeit, die durch die Berichterstattung in den Blickpunkt gerückt wurde. Andererseits erhielten wir, weil eine große Menschengruppe über die Hospizarbeit etwas las, eine hohe Summe an Spenden“, berichtet Franz.
In der Tat: Zwischen 2012 und 2015 bekam das Kinderhospiz- und Palliativteam Saar je 30 000 Euro von der „Hilf-Mit!“-Aktion überwiesen. „Eine tolle Summe, für die wir sehr dankbar sind – denn sie hat uns ungemein geholfen“, sagt Franz und erklärt: „Wir haben die Spenden für eine tolle Begleitung der Familien genutzt“. Etwa für Musiktherapien und Tier-Therapien. Oder Sommerfeste. Ganz wichtige Elemente in der Sterbebegleitung, bei der auch Lebensglück eine sehr wichtige Rolle spielt. „Das sind alles Aktivitäten, die gerade für Eltern von schwerstbehinderten Kindern sehr besonders und emotional sind: Die Kinder lachen, sind glücklich“, sagt Franz.
Doch von den Spenden profitierten nicht nur die durch das Hospiz betreuten Kinder. Nein. „Wir steckten das Geld auch in sogenannte Geschwister-Nachmittage, weil gerade gesunde Geschwister immer wieder herunterfallen“, berichtet Franz.
Sein Resümee fällt somit wenig überraschend positiv aus: „Ohne das Geld wäre das damals nicht möglich gewesen, weshalb wir einfach nur Danke sagen können.“
Die dreijährige Unterstützung liege zwar schon Jahre zurück – und doch halte sie bis heute an. „Denn einige Saarländer sind erst über Hilf-Mit! auf uns aufmerksam geworden“, begründet Franz.
Von Volker Fuchs, Mathias Winters und Moritz Scheidel