Das Bild entstand nämlich vor Corona im Jahr 2018. Foto. BONENBERGER
Auf dieser Seite über den „Hilf-Mit!“-Verein geht es um Einrichtungen und Vereinigungen, die die Hilfsaktion gleichsam institutionell unterstützt und unterstützt hat. Das Fest der Begegnung, das größte gemeinsame Fest von behinderten und nicht behinderten Menschen, ging im vergangenen Jahr zum 20. Mal über die Bühne. Hunderte von Zuschauern erlebten in der Bliestalhalle in Oberthal einen bewegten und bewegenden Nachmittag. Beim Fest der Begegnung arbeiten seit mehr als 20 Jahren der Landkreis St. Wendel, der Landesverband der Lebenshilfe und der SZ-Wohltätigkeitsverein „Hilf-Mit!“ zusammen.
Ob Tanz-, Musik- oder Gesangsvorführungen, Bastelangebote, Bilder-Ausstellungen: Kreativität und Vielfalt sind Markenzeichen dieses Festes, bei dem die behinderten Menschen das Programm selbst gestalten.
Aus dieser langjährigen und engen Zusammenarbeit ist bei „Hilf-Mit!“ der Gedanke gewachsen, die Lebenshilfe im Saarland mit dem aktuellen, mehrjährigen Großprojekt zu unterstützen. Die Kreis- und Ortsverbände haben dafür eine ganze Reihe kreativer Vorhaben vorbereitet. Die aber wegen der Corona-Pandemie noch nicht starten konnten. „Vieles ist in Vorbereitung“, unterstreicht der stellvertretende Landesvorsitzende der Lebenshilfe, Hermann Scharf, im SZ-Gespräch. Sobald die Pandemie es zulasse, werde man die Projekte starten.
„Wir sagen ein ganz großes Wort des Dankes an Hilf-Mit!“, unterstreicht Scharf. Die finanzielle Unterstützung erlaube der Lebenshilfe, einiges zusätzlich für die ihr anvertrauten Menschen mit Handicap zu verwirklichen. Sobald es losgehen kann, wird auch die SZ über die verschiedenen Aktivitäten berichten.
Scharf geht aber auch auf das Fest der Begegnung ein: „Unsere Behinderten waren traurig, dass wegen Corona in diesem Jahr das Fest ausfallen musste.“ Für viele sei es nämlich ein Höhepunkt im Jahresverlauf, können sie doch auf der Bühne zeigen, was sie einstudiert haben. Zudem sei diese Veranstaltung ein gutes Beispiel für gelebte Inklusion, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort und Besuchern aus der Region. Scharf: „Wir freuen uns aber schon riesig auf das Fest im kommenden Jahr.“
Wichtige Unterstützung zum „absolut perfekten Zeitpunkt“
Über die Unterstützung von Hilf-Mit! sind wir bis heute sehr froh“, sagt Frank Kettner, Direktor des Caritasverbandes Saar-Hochwald. Der Caritasverband unterhält die Tafeln in Dillingen, Lebach, Saarlouis und Wadern. „Gerade am Anfang der Pandemie war die Not sehr groß. Vieles war noch unklar. Hinzu kamen die vielen Hamsterkäufe, die es uns sehr schwer machten, überhaupt an Lebensmittel heranzukommen“,
erinnert sich Kettner – und fügt an: „Es war gerade am Anfang der Corona-Pandemie eine sehr schwere Zeit.“
Und „dass dann, ganz plötzlich, Hilf-Mit! auf uns zukam, war für uns nicht nur sehr überraschend, sondern natürlich auch sehr wichtig und notwendig. Denn dadurch konnten wir direkt helfen und unsere Arbeit erfüllen. Der Zeitpunkt war absolut perfekt“, zeigt sich Kettner „sehr dankbar“.
Insgesamt spendete „Hilf-Mit!“ 25 000 an die saarländischen Tafeln, die in unterschiedlichen Trägerschaften geführt werden. 3300 Euro davon gingen an den Caritasverband Saar-Hochwald – und deckte damit die Kosten für 132 Lebensmittel-Gutscheine in Höhe von je 25 Euro. Gutscheine, die laut Kettner nur zum Kauf von Lebensmitteln und Drogerie-Artikeln verwendet werden dürfen.
„Ohne diese Summe wären wir nicht in der Lage gewesen, diese Gutscheine auszugeben. Am schönsten ist, dass es die Menschen glücklich gemacht hat“, sagt Kettner. Für ihn sei die Aktion der Saarbrücker Zeitung keineswegs selbstverständlich. „Nein. Sie ist ein großes Geschenk, über das wir uns sehr gefreut haben. Es gibt eine überaus große Armut in der Gesellschaft, wir sehen, dass das auch im Saarland so ist. Die Aktion Hilf-Mit! leistet eine sehr wichtige Arbeit, indem sie Dienste und Privateinrichtungen finanziell unterstützt. Das muss man anerkennen“, lobt der Vorsitzende den Verein der Saarbrücker Zeitung, der in dieser Rechtsform seit 25 Jahren besteht.
Spende macht Familien glücklich und sichert Angestellten den Job
Nein, ein Mann der Superlative sei er ganz und gar nicht. Christian Behr. Doch bei der „Hilf-Mit!“-Aktion könne er auf ihn nicht verzichten. „Und das will ich auch nicht.“ Behr, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Saar, findet die Aktion „einfach fantastisch“, sagt er – und richtet das Lob auch an Klaus Ollinger. „Er hat sich darum bemüht, dass wir eine Förderung erhalten“, erinnert sich Behr. Mit Erfolg.
Drei Jahre lang erhielt der Kinderschutzbund Saar jeweils 30 000 Euro über die „Hilf-Mit!“-Aktion – und steckte die Spenden unter anderem in das seit 2005 bestehende Patenschaftprojekt. Eine Herzensaufgabe, mit der Familien in St. Wendel, im Saarpfalz-Kreis sowie in Saarlouis unterstützt werden.
„Die Aktion der SZ hat uns enorm aus der Patsche geholfen und uns Sicherheit gegeben: Ohne das Geld hätten wir in keinem der Landkreise die Patenschaften weiter durchführen können“, ist sich Behr sicher. Doch was wäre dann aus den Familien geworden, die auf das Geld angewiesen sind? „Gut, dass es die Hilf-Mit!-Aktion gibt. Jetzt müssen wir uns darüber keine Gedanken machen“, sagt Behr.
Und es ist nicht die einzig gute Nachricht, die der Geschäftsführer vermelden kann. „Die Spende sicherte auch vielen Mitarbeiterinnen, die in das Projekt involviert sind, den Job. Anders formuliert: Ohne die Aktion hätten wir den Mitarbeitern kündigen müssen. Wir wussten im November nicht, ob wir mit dem Projekt weitermachen können, das war für die Mitarbeiter natürlich eine sehr schlimme Situation. Die Spenden bedeuteten für sie eine große Erleichterung, da sie ihnen die Unsicherheit nahmen“, weiß Behr aus vielen Gesprächen.
„Deshalb bin ich als Vorstandsmitglied froh, dass wegen Hilf-Mit! die Projekte weiterlaufen und die Mitarbeiter ihre Jobs behalten haben. Besser geht’s nicht“. Da ist er wieder, der Superlativ.
Saarländer auf die Arbeit im Kinderhospiz aufmerksam gemacht
Tod und Kinder ist für viele Menschen ein Paradoxon, etwas das einfach nicht zusammenpassen kann. Nein. „Der Tod in der Gesellschaft ist ja weiterhin ein absolutes Tabuthema – gerade, wenn Kinder davon betroffen sind“, sagt Patrick Franz, Leiter Unternehmenskommunikation des Kinderhospiz- und Palliativteams Saar. „Und das merken wir.“
Auch deshalb sei es schwer, auf die so wichtige Arbeit des Kinderhospiz- und Palliativteam Saar hinzuweisen. „Dabei brauchen wir die Aufmerksamkeit der Menschen, sie müssen hingucken, da wir auf Spenden angewiesen sind, da die Krankenkassen nur das medizinische Fachpersonal bezahlen“, sagt Franz. Doch hinter der Hospizarbeit steckte viel mehr als die ärztliche Betreuung und Versorgung. Viel mehr.
„Und genau da kommt Hilf-Mit! der Saarbrücker Zeitung ins Spiel, über das wir beides bekamen. Einerseits die Aufmerksamkeit für unsere Arbeit, die durch die Berichterstattung in den Blickpunkt gerückt wurde. Andererseits erhielten wir, weil eine große Menschengruppe über die Hospizarbeit etwas las, eine hohe Summe an Spenden“, berichtet Franz.
In der Tat: Zwischen 2012 und 2015 bekam das Kinderhospiz- und Palliativteam Saar je 30 000 Euro von der „Hilf-Mit!“-Aktion überwiesen. „Eine tolle Summe, für die wir sehr dankbar sind – denn sie hat uns ungemein geholfen“, sagt Franz und erklärt: „Wir haben die Spenden für eine tolle Begleitung der Familien genutzt“. Etwa für Musiktherapien und Tier-Therapien. Oder Sommerfeste. Ganz wichtige Elemente in der Sterbebegleitung, bei der auch Lebensglück eine sehr wichtige Rolle spielt. „Das sind alles Aktivitäten, die gerade für Eltern von schwerstbehinderten Kindern sehr besonders und emotional sind: Die Kinder lachen, sind glücklich“, sagt Franz.
Doch von den Spenden profitierten nicht nur die durch das Hospiz betreuten Kinder. Nein. „Wir steckten das Geld auch in sogenannte Geschwister-Nachmittage, weil gerade gesunde Geschwister immer wieder herunterfallen“, berichtet Franz.
Sein Resümee fällt somit wenig überraschend positiv aus: „Ohne das Geld wäre das damals nicht möglich gewesen, weshalb wir einfach nur Danke sagen können.“
Die dreijährige Unterstützung liege zwar schon Jahre zurück – und doch halte sie bis heute an. „Denn einige Saarländer sind erst über Hilf-Mit! auf uns aufmerksam geworden“, begründet Franz.
Von Volker Fuchs, Mathias Winters und Moritz Scheidel